Leitbild der Stadt Alfeld (Leine)

Das Nachdenken über die Entwicklung und die Zukunft einer Stadt ist unter sich rasant verändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein immer wichtiger werdendes Anliegen. Im Wettbewerb mit anderen Städten gilt es, Position zu beziehen. Eine projektorientierte Stadtentwicklungsplanung ebnet dafür den Weg. Bei dieser werden keine „wissenschaftlichen Papiere“ verfasst, sondern ganz konkrete Projekte umgesetzt, die von den Bürgerinnen und Bürgern mit entwickelt werden. Das bürgerschaftliche Engagement erfüllt sie mit Leben und macht sie wahrnehmbar.

Anfang 2022 haben Politik und Verwaltung einen Beteiligungsprozess für ein neues Leitbild der Stadt angestoßen. In spannendes Veranstaltungen von BürgerInnen für BürgerInnen wurden viele Themen diskutiert, die für die Stadt und die Menschen die in ihr leben von großer Relevanz sind. 

Das neue Leitbild der Stadt Alfeld (Leine) - in das die Erkenntnisse aus dem Beteiligungsprojekten und vielen Diskussionen einflossen - wurde 2023 vom Rat der Stadt Alfeld beschlosen. Dieses Leitbild finden Sie hier. 

Die Inhalte von Alfelds erstem Leitbild - aus dem Jahr 2006 - wurden - ebenfalls mit reger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger - im Jahr 2005 entwickelt. Dabei wurden Kernziele formuliert, denen die kommunale Projekteentsprechen mussten. Das Leitbild Alfelds aus dem Jahr 2006 finden Sie hier.
 

Ein neues Leitbild? Warum?

Das bisherige Leitbild für die Stadt Alfeld datiert auf das Jahr 2006. Es ist also an der Zeit, die damals entwickelten 
Inhalte auf Aktualität zu überprüfen: Zu schauen, was auch weiterhin Bestand haben soll und kann und ob es Bereiche und Themen gibt, die einer neuen Akzentuierung bedürfen oder komplett neu mit aufgenommen werden sollen.



Dabei geht es in erster Linie darum, das die Stadtgemeinschaft miteinander ins Gespräch kommt. Mitmachen soll dabei jede und jeder können. Für die Mitglieder des neuen Rates, der sich Ende 2021 konstituiert hat, stellt der Prozess hin zu einem neuen Leitbild eine sehr gute Gelegenheit dar, mit den Alfelderinnen und Alfeldern über Parteigrenzen hinweg ins Gespräch zu kommen. 

Die Initiatorinnen innerhalb der Verwaltung, die mit Unterstützung des Planungsbüros Koko Kommunikation Konsens Konzept und vielen Projektpartnerinnen und Projektpartnern die Veranstaltungen organisieren sind sich sicher: der ganze Prozess soll Spaß machen und zum Mitgestalten anregen.



Um ein solches Projekt realisieren zu können wurde von der Verwaltung ein Förderantrag gestellt mit dem – vielleicht etwas kryptischen - Titel „Alfeld 2.0 Augmented Reality findet Stad(t)t”. In diesem Antrag wird beschrieben, das für die Leitbildentwicklung auch digitale Formate eingesetzt werden sollen, um dadurch zu gewährleisten, das auch Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene ihnen gemäße Formate nutzen können, um sich an der zukünftigen Entwicklung ihrer Heimatstadt zu beteiligen.



Das innovative Konzept stieß bei den Fördermittelgebern auf so große Resonanz, das es sich die zuständige Ministerin Birgit Honé (Landesministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Stadtentwicklung) nicht nehmen ließ, den Förderbescheid in Höhe von rund 78.000 Euro im August 2021 persönlich in Alfeld zu überreichen.  „Ich bin immer wieder gern in Alfeld, weil sie hier immer so innovative Ideen haben”, sagte Honé. 

Um diese umzusetzen sind die Fördermittel sehr wichtig. Die Mittel stellen rund 60% der voraussichtlich auflaufenden Kosten dar.  „Das hätten wir uns allein nicht leisten können”, ist sich der erste Stadtrat Mario Stellmacher sicher.  Gemeinsam mit Ministerin Honé ist er sich einig das es besonders wichtig ist, dafür zu sorgen, dass die ländlichen Räume und somit auch die Städte attraktiv bleiben. „Die Städte haben sich in den letzten Jahrhunderten immer wieder neu erfinden müssen”, unterstrich Honé in ihrer Rede. 

Ideen und Vorstellungen, wie ein Alfeld der Zukunft aussehen könnte oder sollte, sind bestimmt in den Köpfen der Alfelderinnen und Alfelder vorhanden.  „Wir werden die Menschen in Alfeld fragen, was sie mit Alfeld verbinden und wie sie sich die Zukunft hier vorstellen”, sagte Tanja Dornieden, Projektleiterin der KOKO. So soll auf unterschiedlichen Kanälen ein neues Leitbild für die Stadt geschaffen werden. Diese Kanäle werden eine Mischung von echten und virtuellen Räumen zum Treffen und Diskutieren sein. Die Einbeziehung von Computerspiel-Elementen bei der Leitbilderstellung soll einen Zugang zur jüngeren Generationen schaffen.

Mit den unterschiedlichsten (Veranstaltungs-) Formaten sollen Vergangenheit und Zukunft und Alt und Jung verbunden werden. Je mehr Menschen erreicht werden, je heterogener die Zusammensetzung der Mitwirkenden umso besser.
Ministerin Honé ist sich sicher: „Die jungen Leute zieht es perspektivisch zurück in die ländlichen Räume und dafür kommt das Alfelder Projekt genau zur richtigen Zeit, weil es alle Bevölkerungsgruppen einbezieht”.