LATEINSCHULE

  • 1610 – 1612  entstanden als freistehender Bau der Weserrenaissance
  • 1813 – 1855  Lehrerseminar
  • seit 1928        Heimat-/Stadtmuseum

 

LATIN SCHOOL

  • 1610 -1612  erected as a freestanding building in the style of the Weserrenaissance
  • 1813 – 1865  teachers‘ training college
  • since 1928  local museum

Die erste Lateinschule in Alfeld wird bereits 1462 erwähnt. In der Zeit der Reformation wurden die die hier vertretenen Ideen in das Konzept des Humanismus eingebaut und durch Luther, Melanchthon und Bugenhagen in ein neues Bildungskonzept integriert, das in Alfeld seinen Niederschlag fand in dem mannigfaltig geschnitzten Bildprogramm, das das Äußere des von 1610-12 neu errichteten Fachwerkgebäudes ziert. Dieses aus geschnitzten und reichhaltig verzierten Brüstungsplatten, Ständern und Schwellen bestehende Programm stellt eine Art Curriculum dar dessen, was die damaligen Schüler zu lernen hatten. Schwerpunkte waren Latein und Griechisch, eine intensive Kenntnis des Alten und Neuen Testaments, der Geschichte und Philosophie der Antike sowie alles, was auf das Studium an der Universität (zu jener Zeit übrigens Helmstedt) in den Fächern Theologie, Jurisprudenz und Medizin vorbereitete.

Interessant ist, dass der Bau als Gemeinschaftsaufgabe von Bürgerschaft, Kirche und Rat der Stadt angesehen und durchgeführt wurde. Entstanden ist dabei eines der herausragendsten Fachwerkgebäude der Spätrenaissance in Südniedersachsen. Als freistehendes und von allen vier Seiten zu betrachtendes Haus, dessen Stockwerke an allen Seiten vorkragen, zeigt es die gesamte Palette an Renaissance-Schmuckelementen, die, ursprünglich aus dem Steinbau kommend, hier auf den Holzbau übertragen wurden.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Gebäude vielfache innere und äußere Veränderungen. Genannt seien hier nur unter anderem die veränderte Dachform, die Entfernung der zeittypischen Schweifgiebel, deren Reste noch zu sehen sind, oder die Verringerung der Anzahl der Fenster.

Parallel dazu änderte sich auch die Nutzung durch die unterschiedlichsten Institutionen bis zu dem heutigen Erscheinungsbild.