WARNE

  • seit 1317  innerstädtischer Warnestrang zum Antrieb diverser Mühlen
  • 1846  hier Ausgangspunkt des großen Stadtbrandes
  • nach 1846  unterirdischer Verlauf
  • 1988 – 1995 Freilegung im Rahmen der Stadtsanierung
  • since 1317 artificial river bed of the Warne as energy source for water mills
  • 1846  starting point oft he great fire
  • after 1846  underground river course
  • 1988 -1995 re-opening up as part of urban redevelopment

Im Jahre 1317 wurde die Warne in drei Arme aufgeteilt. Zwei umflossen nördlich und südlich die Stadt und dienten vor allem zur Auffüllung der Stadtgräben als Teil der mittelalterlichen Verteidigungsanlagen. Der mittlere Strang floss mitten durch die Stadt und versorgte die Menschen mit Wasser. Darüber hinaus wurden dadurch auch verschiedene Mühlen angetrieben. Noch heute sind in der „Oberen Warnemühle“ das hölzerne Mühlrad sowie das Mahlwerk erhalten.

Ab hier wird der Warnestrang unterirdisch weitergeführt und mündet nach der „Unteren Warnemühle“ schließlich in den Mühlengraben.

An dieser Stelle nahm im Juni 1846 der große Stadtbrand seinen Ausgang, bei dem ein Drittel aller Häuser der Stadt vernichtet wurden. Da der Winter vor der Tür stand, mussten in kürzester Zeit möglichst viele Gebäude auf den alten Grundstücken wieder errichtet werden. Aus der Kürze der Zeit erklärt sich die relativ einfache und weitgehend schmucklose Gestaltung des Fachwerks.

Im selben Jahr wurde die Marktstraße, der frühere „Rollberg“, verbreitert, und die Warne wurde unterirdisch verlegt.

Erst im Verlauf der Stadtsanierung 1988-95 wurde sie wieder freigelegt und bewusst als gestalterisches Element zur Belebung und Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt eingesetzt.