Das Alfelder Rathaus

Rathaus

  • Anfangsbau aus gotischer Zeit
  • 1584 – 1586  Vergrößerung und Umbau im Stil der (Weser-) Renaissance
  • ursprünglich Rats-, Hochzeits- und Gerichtsgebäude

Town Hall

  • first building from Gothic era
  • 1584 – 1586 enlarged and converted in the style of so-called Weserrenaissance
  • originally used as administration building, for wedding celebrations and as court house

Der Baubeginn und das genaue Aussehen des Ursprungsgebäudes aus gotischer Zeit sind unbekannt. Im Zuge zunehmenden Wohlstandes, vor allem in Folge weitreichenden Handels mit Leinen, Garnen, Wollstoffen, Hopfen und Bier, erfolgte in mehreren Phasen eine Vergrößerung und Aufstockung des Multifunktionsgebäudes im jeweils aktuellen Baustil. Auf die gotische Anfangsphase weisen noch ein Maßwerkfenster sowie ein im Putz freigelegter Treppengiebel hin sowie einige gotische Spitzbögen an Nord- und Südseite. Von 1584-86 wurden zahlreiche Änderungen im Stil der (Weser-) Renaissance vorgenommen. Am auffälligsten sind hier der achteckige Treppenturm über dem Eingangsportal mit seiner doppelten welschen Haube und die sich bis zur Traufe erstreckende Utlucht (hochdeutsch „Auslucht“), ein im Stil der klassischen Säulenordnungen reich verzierter Standerker, sowie diverse mit den typischen Voluten geschmückte Ziergiebel.

Neben der traditionellen Funktion als Sitz des Rates und der Verwaltung diente das Gebäude auch zur Lagerung der Handelsprodukte der Stadt. So wurde auf den Dachböden etwa Hopfen aufbewahrt, was noch heute an den Belüftungsöffnungen der Dachgauben zu sehen ist, während im Ratskeller das in der Stadt gebraute Bier gelagert wurde.

Darüber hinaus wurden in einem großen Saal Hochzeitsfeste mit bis zu zweihundert Gästen gefeiert; es bestand eine direkte Verbindung von der sogenannten Hochzeitstür (Eimser Tür) der Nicolaikirche über den Kirchhof zur spitzbogigen Eingangstür des Festsaales.